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Ausverkauf Europa? Jahrestagung der Osnabrücker Kooperationsstelle

Am 25. Mai wählt Europa ein neues Parlament. Die Wahl fällt in eine Zeit, in der Millionen Menschen in vielen Mitgliedsstaaten mit den Folgen der härtesten Krise seit Bestehen der EU zu kämpfen haben. In fast allen Ländern werden von den Regierungen drastische Sparmaßnahmen durchgesetzt, um die Staatshaushalte zu sanieren. Einige Staaten waren gezwungen, Hilfe aus dem „Euro-Rettungsschirm“ anzunehmen, um einer Staatspleite zu entgehen. Für diese Länder ordnete die „Troika“ (EZB, IWF, Weltbank) neben den strengen Sparmaßnahmen weitere tiefgreifende „Reformen“ an. Privatisierungen, der Umbau staatlicher Sozialsysteme und die Einschränkung von Gewerkschaftsrechten gehörten immer zu diesen Zwangsauflagen, die den betroffenen Staaten wieder zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verhelfen soll. Die Menschen erleben Europa immer häufiger als ein bürokratisches, undurchschaubares Gebilde, welches Banken mit Milliarden „rettet“ und für die Menschen Not und Elend bringt. Überall entstehen Initiativen und Parteien, die Europa ablehnen und überall finden sie zunehmend Unterstützung. Keine gute Zeit für eine Wahl! Die Tagung fragt deshalb nach den Grundhaltungen, die hinter den einzelnen Maßnahmen stehen. Ist das derzeit praktizierte, neoliberale Konzept mit mehr Markt und weniger Staat das richtige Rezept gegen die Krise? Folgt das aktuell verhandelte Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA einer noch radikaleren Marktlogik? Welche Folgen haben Privatisierungen, auch der Daseinsvorsorge für die Menschen, für die Beschäftigten, für die Gewerkschaften? Ist „Wettbewerbsfähigkeit“ wirklich der Maßstab der Europäischen Integration? Welche Alternativen gibt es zu diesem Politikmuster? Welche Vorstellungen haben die Gewerkschaften von einem Europa der Menschen?

Veranstalter:
Kooperationsstelle Hochschulen & Gewerkschaften Osnabrück  
Ort:
Osnabrück
Anfang:
Freitag, 14. März 2014
Beginn:
10:00 Uhr
Ende:
16:00 Uhr