Termin

Reihe "Vielfalt im Dialog erleben": Päpstlicher Humanismus? Juden, Muslime und Ostchristen im Rom der Renaissance

Im Rom der Renaissancepäpste folgten kirchliche 
Liturgie, höfische Etikette, städtisches Zeremoniell und diplomatisches 
Protokoll strengsten Vorgaben. Doch insbesondere bei interkulturellen 
und interreligiösen Begegnungen waren zahlreiche Zeremonien durchaus 
verhandel- und wandelbar. So mag es nicht erstaunen, dass sich unter den 
auswärtigen Botschaftern am Papsthof, wo Gesandte aus aller Welt 
zusammenkamen, auch Muslime und von der römischen Kirche getrennte 
Ostchristen einfanden, und dies sogar im Rahmen und im Anschluss von 
Papstmessen in der Sixtinischen Kapelle. Der jüdische Leibarzt und - 
ihrer Konfession nach allerdings wohl zumeist ehemals - jüdische Sänger 
gehörten sogar regelmäßig zu den Teilnehmern der Papstliturgie. Den 
seinerzeit streng sekretierten Dokumentationen und Kommentaren der 
päpstlichen Zeremonienmeister zufolge lagen dieser päpstlichen Praxis 
ganz bestimmte Konzepte zugrunde: eine gewisse missionarisch motivierte 
Offenheit, ferner die unterschwellig mitschwingende Staatsräson, 
schließlich mitunter aber auch eine Tolerierung von Diversität, die sich 
in durchaus anerkennender Wertschätzung äußern konnte.

Referent: <link https: www.ithrw.uni-hannover.de external-link-new-window external link in new>Prof. Dr. Dr. Jörg Bölling

(Institut für Theologie und Institut für Religionswissenschaft, Leibniz Universität Hannover)

Moderation: Dr. Karolina Kempa

(Kooperationsstelle Hochschulen & Gewerkschaften, Leibniz Universität Hannover)

Die Veranstaltung kann frei besucht werden, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig!

Veranstalter:
Arbeitsgruppe "Vielfalt im Dialog erleben"  
Ort:
Raum F128 im Welfenschloss (Gebäude 1101, Welfengarten 1, 30167 Hannover)
Anfang:
Mittwoch, 19. Juni 2019
Beginn:
18:15 Uhr
Ende:
19:45 Uhr