Veranstaltungsreihe: Schritt für Schritt ins Paradies
Schöne neue Arbeitswelt ?
06.06.2016 | Unter dem Titel: "Immer Höher – Schneller – Weiter - (k)eine Grenze für die Ressource Mensch" diskutierten am 2.Juni 2016 im Pavillon Kulturzentrum am Raschplatz die Regisseurin des Dokumentarfilmes „ Work hard – play Hard“ Carmen Losmann, und Harald Domin, Betriebsrat bei der Siemensniederlassung in Hannover Laatzen über die neue schöne Arbeitswelt durch indirekte Steuerung.
Nach einer kurzen Einführung durch Carmen Losmann wurde ein 15 minütiger Filmausschnitt gezeigt. Auslöser für diesen Dokumentarfilm war, wie die Regisseurin erläuterte, eine Selbstmordserie von Managern bei einem französischen Konzern, wobei einer der Selbstmörder in einem Abschiedsbrief auf den unmenschlichen Druck bei der Arbeit sowie ein Arbeiten ohne Ende als Motiv für seine Tat verwies. Gezeigt wurde im Film, wie jeder Einzelne im Unternehmen über die indirekte Steuerung mit „dem Markt“ konfrontiert wird, ohne jedoch einen Einfluss auf die Rahmenbedingungen nehmen zu können.
Frau Losmann argumentierte u.a. dahin, dass die Beschäftigten dadurch, anders als unter direkter Steuerung, mit dem Sinn Ihrer Arbeit konfrontiert seien. Sie erhoffe sich dadurch eine andere Sichtweise auf die Arbeit im Neoliberalismus.
Der Betriebsrat von Siemens, Harald Domin, bestätigte die im Film gemachten Angaben und schilderte aus eigener Praxis, wie stark in den letzten 10 Jahren die psychischen Belastungen der Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben gewachsen sei. Zugleich bestätigte er, dass die indirekte Steuerung eine neue Herausforderung für die Arbeit der Betriebsräte darstellt.
Einige der 45 Teilnehmenden an der Veranstaltung schilderten ähnliche Erfahrungen aus ihrem Berufsleben.
Literaturtipp: http://www.schueren-verlag.de/programm/titel/364--work-hard-play-hard.html
"Das Buch bietet Hintergrundmaterialien zum Verständnis des Films und den in ihm angesprochenen Problemfeldern. Es setzt damit die Diskussion fort, die in zahlreichen Kinos in Deutschland nach dem jeweiligen Filmstart stattgefunden hat. Unter anderem haben sich Lehrer, Gewerkschafter und Arbeitspsychologen hieran beteiligt. Ein Indiz für das nachhaltige Interesse an der Thematik ist auch die Vorführung des Films auf hochrangig besetzten Konferenzen und Gremien wie auch im Bildungsbereich und in Schulen."
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Reichtumsuhr
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Die Sondersammlung zur Gewerkschaftsbewegung mit einem Bestand von etwa 10.000 Bänden umfasst sozialwissenschaftliche Literatur und Gewerkschaftsmaterialien zur Organisationsgeschichte und -politik. Sie wird in Kooperation mit den sozialwissenschaftlichen Instituten der Leibniz Universität Hannover und dem Deutschen Gewerkschaftsbund aufgebaut.
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In 15 Städten weltweit wurden im Rahmen des Projektes Videos mit einer Länge von 1-2 Minuten erstellt. Vorgabe: Die Aufnahmen sollten in einer einzigen Einstellung ohne Schnitte produziert werden. Entstanden sind beeindruckende Kurzportraits zum Thema Arbeit.
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