Termin

Ist Solidarität in einer neoliberalen Welt möglich?

Im Alltag vieler Menschen spielt die Rede von Solidarität eine Rolle/Alternativ:
Von Solidarität wird viel geredet. Längst beziehen sich Solidaritätsaufrufe nicht mehr nur auf soziale und politische Kämpfe der Unterdrückten und Ausgebeuteten. Aufrufe zur Solidarität richten sich heute auch an die Beschäftigten von Unternehmen, die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, und wenn es gilt »den Gürtel enger zu schnallen« und gegenüber Staat und Gemeinwesen keine Ansprüche zu stellen. In politischen Programmen spielt der Begriff der Solidarität aber so gut wie keine Rolle (mehr). Thematisiert werden stattdessen Ideen wie Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie.

Heißt das, dass Solidarität ein überholtes Konzept ist, das in einer pluralistisch verfassten, individualisierten Gesellschaft seinen Sinn verloren hat? Oder ist Solidarität als ein Gefühl sozialen Zusammenhalts zwar ein gesellschaftliches Phänomen, das aber dem Bereich des Sozialen und nicht mehr der Politik zuzuordnen ist?
Die Merkmale des Neoliberalismus wirken neben den materiellen Grundlagen unserer Gesellschaften auch auf unser Bewusstsein.

Wir fragen daher: Wie haben sich psychologisch erklärbare Verhaltensweisen des Einzelnen,
aber auch von Gruppen im Kapitalismus verändert, so dass Solidarität naheliegt – oder eben nicht?
Welche weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen wirken auf unsere Einstellungen und unser Bewusstsein ein? Welche inhaltlichen und strategischen Konsequenzen sollte eine Linke aus
diesen Entwicklungen ziehen? Wir betrachten auch, wo sich Solidarität oder ihre Abwesenheit im persönlichen und berufl ichen Alltag des Einzelnen bemerkbar macht. Ist Solidarität ein Konzept,
das erneuert werden und auch Jugendliche ansprechen kann?

Diese Fragen wollen wir mit unseren Referenteninnen
und Referenten diskutieren

Andreas Busen forscht zum Konzept der Solidarität in der gegenwärtigen
politischen Theorie an der Universität Hamburg in
der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Christina Kaindl ist Kritische Psychologin und leitet die Abteilung
Strategie- und Grundsatzfragen der Partei DIE LINKE
Thadeus Mainka, Gewerkschaftssekretär Schwerpunkt Jugend
bei der IG Metall Hannover
Moderation: Bärbel Reißmann, Rosa Luxemburg Stiftung

Veranstalter:
Bündnis: Schritt für Schritt ins Paradies  
Ort:
Pavillon, Raschplatz Hannover
Anfang:
Donnerstag, 16. Februar 2017
Beginn:
19:00 Uhr
Ende:
21:00 Uhr